Seepredigt
War Jesus ein Seemann? Auf den Gedanken könnte man kommen, wenn man die vielen Geschichten im Neuen Testament liest, in denen Jesus am See und auf dem Wasser ist. Ein Maler hat es für eine Dorfkirche sogar ins Bild gesetzt. Jesus steht am Ufer. Hinter ihm ankert ein großes Fischerboot. Vor ihm hat sich eine aufmerksame Zuhörerschar versammelt. Gleich wird die Seepredigt beginnen. Ich sah das große Altarbild kürzlich, als ich im Weserbergland unterwegs war. Tatsächlich ist Jesus nach dem Zeugnis der Evangelien oft auf dem See Genezareth gewesen. Seine ersten Jünger beruft er am Ufer, sie sind Fischer. Sein Coup mit dem wunderbaren Fischfang des Petrus ist eine bekannte Bibelgeschichte. Jesus weiß, wo die Fische zu fangen sind. Oft fährt er mit seinen Jüngern über den See. Einmal geraten sie sogar in einen heftigen Sturm und das Schiff droht unterzugehen. Doch Jesus vermag Wind und Wellen zu beruhigen. Auf ihn können die Jünger sich verlassen.
Ein andermal, nach seiner Auferstehung, sehen sie ihn plötzlich am Ufer. Er bereitet ihnen ein Frühstück, als sie wieder einmal ohne Erfolg auf See waren. Und unverhofft fangen sie doch noch viele Fische. Im Evangelium nach Johannes kann man diese Ostergeschichte nachlesen (Johannes 21, 1-14). Der Auferstandene hat seine Jünger erwartet. Er lässt sie auch jetzt nicht allein. Er lässt sie an allem teilhaben, was Gott ihm gegeben hat: neues Leben, Mut, Hoffnung.
War Jesus ein Seemann? Er war Zimmermann, Wanderprediger, Lehrer, Heiler, Messias. Er kannte sich aus. Am See hat Jesus jedenfalls oft gepredigt. Am Seeufer erkennen die Jünger ihren Retter. Der Osterglaube stärkt sie. Jesus sorgt für seine Gemeinde, für alle, die ihm nachfolgen. Diesen Glauben an Jesus als den Sohn Gottes erzählen sie weiter. Wir in der Kirche tun es ihnen gleich. Am kommenden Sonntag in Langenhagen sogar am See. Dann feiern wir Gottesdienst am Silbersee.
Pastor Frank Foerster, St. Pauluskirche Langenhagen