Ausschnitt
Foto: GunterM

Staatsoper in Hamburg

Elbphilharmonie???“ – Nein, Hamburgische Staatsoper !!!

Wem immer wir auch erzählten, wohin wir fahren wollten, es wurde sofort zurückgefragt: „Ihr meint nicht die Elbphilharmonie???“ – Nein, die meinten wir eben nicht! Wir fuhren nach Hamburg, um tatsächlich eine Führung durch die Hamburgische Staatsoper am Gänsemarkt zu erleben. Und – um es gleich vorweg zu sagen: Wir hatten eine hervorragende Führung!

An arbeitenden Menschen vorbei, die Lastwagen mit Kulissenteilen be- oder entluden, schlängelten wir uns zum Hintereingang der Staatsoper, wo eine junge Dame uns lächelnd in Empfang nahm.  Sie hatte, verriet sie uns,  gerade ihr Studium zur Dramaturgin abgeschlossen und arbeitete  hier jetzt als freie Mitarbeiterin.

Staatsoper Hamburg Balkone
Foto: R.Busse

Staatsoper 1678 - erstes Opernhaus in Deutschland

Im lichtdurchfluteten Foyer wies sie uns in die Geschichte des Hauses ein und erzählte stolz, dass diese Staatsoper 1678 als erstes Opernhaus in Deutschland gegründet wurde und heute zu den führenden Opern­häusern der Welt gehört. Hier ist das Philharmonische Staatsorchester Hamburg zuhause und ebenso das Ballett. Natürlich hat das Gebäude sich in den gut 300 Jahren mehrmals verändert, zog vom Jungfern­stieg hier her. Im Zweiten Weltkrieg zerstörten Bomben den Zuschauerraum völlig, nur die Bühne blieb verschont. Das Haus wurde bald wieder aufgebaut, später erweitert und bietet nun 1.690 Zuschauern Platz.

Wir gingen in den Zuschauerraum, wo alle Sitze mit rotem Samt bezogen sind, was sofort eine festliche Atmosphäre bewirkt. Vier Balkonreihen sind über dem Parkett so geschickt angeordnet, dass man von jedem Platz aus gute Sicht hat.

Staatsoper Hamburg - Orchestergraben (Ausschnitt)
Foto: R.Busse

Der Orchestergraben

Spannend fanden wir den Orchestergraben, in dem neben vielen Stühlen und Notenpulten auch vier Bassgeigen schlummerten. Eine weiße Platte hinter dem Platz des Dirigenten sorgt dafür, dass die Musiker ihn im abgedunkelten Raum noch erkennen können. Die große Bühne allerdings wirkte an diesem spiel­freien Tag wie eine überdimensionierte Werkstatt, in der etliche Männer arbeiteten. Da waren noch keine Kulissen erkennbar. Insofern fand ich es nicht schade, dass man die Bühne nicht fotografieren darf. Wie im Opernhaus Hannover gibt es auch hier viel Raum über, unter und neben der Bühne. Das schafft die Mög­lich­­keit, Kulissen hochzuziehen, zu versenken oder zur Seite zu schieben. Kleine Werkräume sind da, falls schnell etwas repariert werden muss. Erstaunliche 600 Menschen werden in diesem Hause beschäftigt!

Zum Schluss durften wir noch die hauseigene Schneiderei oben im Hause sehen. Dort entstehen die Kostüme, wird geändert, passend gemacht, oder was es sonst noch für die Oper braucht.

DieBalkonreihen sind angeordnet, dass man von jedem Platz aus gute Sicht hat.

Eine weiße Platte hinter dem Platz des Dirigenten sorgt dafür, dass die Musiker ihn im abgedunkelten Raum noch erkennen können.