Foto: Jens Schulze / Landeskirche Hannovers

Beten mit den Füßen

Plains, Jörg Peter - Landschaft

Allein oder mit Abstand gemeinsam

Liebe Gemeinde,

unterwegs sein im Freien, allein oder mit Abstand gemeinsam – eine gute Idee in Zeiten von Corona. Unterwegs sein mit Gott, ein Ziel haben und Zeit dafür, das ist Pilgern. „Auf nach… Bethlehem!“, lautet das Pilgerprojekt, das wir uns in der Gemeinde vorgenommen haben. Pilgern verbindet. In unserem Fall die St. Paulusgemeinde und die Bethlemgemeinde in Leipzig. Die Idee und der Weg verbinden beide Orte und die Menschen, die sich aufmachen.

Ich bin der Weg zum Vater, zu Gott

Pilgern kann einfache Erfahrungen auf neue Weise vermitteln: es tut gut aufzubrechen, es bringt mich weiter, vorwärts zu gehen. Es muss ja nicht immer gleich der gesamte Jakobsweg sein. Es reicht auch, einen kürzeren Weg unter die Füße zu nehmen. Auch dann kann ich einige Erfahrungen des Pilgerns teilen: dass ich spüre, nicht festzukleben, sondern unterwegs zu sein, dass ich mein Leben als ein Vorwärtsschreiten wahrnehme, dass ich die äußeren Wegschritte im Gebet oder bei der Betrachtung von Natur und Schöpfung auch als Schritte des eignen inneren Glaubensweges wahrnehme, all das sind Wirkungen des Weges. Mein ganzes Leben kann ich sogar als einen (Pilger-) Weg verstehen. Er bringt mich Schritt für Schritt näher zu Jesus, der von sich sagt: „Ich bin der Weg zum Vater, zu Gott.“ (nach Johannes 14,6). Ihm will ich folgen. Schon Martin Luther wusste, dass der Glaube nichts Feststehendes ist, sondern ein Weg und eine Übung. Glauben findet nicht nur im Kopf statt, sondern betrifft den ganzen Menschen mit Leib, Seele und Geist.

Spende für eine gute Sache

Pilgern ist sozusagen „Beten mit den Füßen“. Dabei kommt es gar nicht auf die Länge der Strecke an. 21 Teilstrecken wird die Pilgertour nach Leipzig umfassen. Am Beginn und Ende und auch zwischendurch kann man sich anschließen. Aber auch wer Daheim bleibt, kann an den Erfahrungen des Pilgerns teilhaben. Man kann die Pilger nachher ansprechen und sie befragen. Man kann sie unterstützen, mit guten Gedanken oder auch mit einer Spende für eine gute Sache. Denn die Festigung unserer Verbindungen zur Leipziger Partnergemeinde ist das eine Ziel, das wir uns vorgenommen haben; ein zweites ist, für jeden Kilometer, der erlaufen wird, etwas Geld zu sammeln. Es kommt dem Beratungszentrum für Frauen und Mädchen Ophelia e.V. in Langenhagen zugute.

Es grüßt Sie herzlich mit dem Pilgergruß „Bon Camino“

Ihr Pastor Dr. Frank Foerster