Pilgern kann einfache Erfahrungen auf neue Weise vermitteln: es tut gut aufzubrechen, es bringt mich weiter, vorwärts zu gehen. Es muss ja nicht immer gleich der gesamte Jakobsweg sein. Es reicht auch, einen kürzeren Weg unter die Füße zu nehmen. Auch dann kann ich einige Erfahrungen des Pilgerns teilen: dass ich spüre, nicht festzukleben, sondern unterwegs zu sein, dass ich mein Leben als ein Vorwärtsschreiten wahrnehme, dass ich die äußeren Wegschritte im Gebet oder bei der Betrachtung von Natur und Schöpfung auch als Schritte des eignen inneren Glaubensweges wahrnehme, all das sind Wirkungen des Weges. Mein ganzes Leben kann ich sogar als einen (Pilger-) Weg verstehen. Er bringt mich Schritt für Schritt näher zu Jesus, der von sich sagt: „Ich bin der Weg zum Vater, zu Gott.“ (nach Johannes 14,6). Ihm will ich folgen. Schon Martin Luther wusste, dass der Glaube nichts Feststehendes ist, sondern ein Weg und eine Übung. Glauben findet nicht nur im Kopf statt, sondern betrifft den ganzen Menschen mit Leib, Seele und Geist.