Foto: Jens Schulze / Landeskirche Hannovers

Besinnung

+++ Quer gedacht +++

Pastorinnen und Pastoren der Kirchengemeinden in Langenhagen schreiben zu aktuellen Themen einen kirchlichen Artikel. Er erscheint regelmäßig im „Langenhagener ECHO“ auf Seite 2 unter dem Titel „quer gedacht“. Die Beiträge der St.-Pauluskirchengemeine werden auch an dieser Stelle veröffentlicht. Oft mit Fotos zum Thema.

Luft holen! (Gemeindebrief 2025/2)

Liebe Gemeinde,

eine am Aschermittwoch beginnende 40-tägige allgemeine Fastenzeit – die Sonntage gelten nicht als Fastentage – breitete sich ab dem 4. Jahrhundert in der Christenheit aus. Dabei stand die Buße im Vordergrund.
Viele Christinnen und Christen begehen auch heute die Fastenzeit. Sie besinnen sich darauf, was wirklich wichtig ist in ihrem Leben. Manche verzichten auf bestimmte Lebensmittel oder auf Alkohol, andere üben sich in neuen Gewohnheiten: treiben regelmäßig Sport, versuchen wenig Plastikmüll zu verursachen oder halten zu bestimmtem Zeiten Andachten (allein oder mit anderen zusammen).
In jedem Jahr gibt es während der Fastenzeit die Aktion „7 Wochen ohne“ mit einem bestimmten Thema. In diesem Jahr ist es das Thema „Luft holen! Sieben Wochen ohne Panik“. Gott haucht jedem Menschen seinen Atem ein. Mit einem tiefen Atemzug beginnt unser Leben und wir machen jeden Tag ca. 20.000 Atemzüge. Meistens, ohne darüber nachzudenken. Die Besinnung auf den eigenen Atem ist eine weit verbreitete Meditationsform.
Man kann das Atmen mit Gebet verbinden. Ein Beispiel dafür ist das „Jesusgebet“, das seinen Ursprung im östlichen Mönchstum hat und seit Jahrhunderten praktiziert wird. Dabei verbindet man in Gedanken das Wort „Christus“ mit dem Einatmen und mit dem Ausatmen spricht man „Jesus“. Und je nachdem wie schnell oder langsam der Atem geht, dehnt sich das Wort „Jesus“. Am Ende der Ausatmung gibt es eine kleine Pause, bevor man wieder einatmet. Und in dieser Pause dehnt sich das Wort „Jesus“ aus. Das kann eine tiefe Meditationserfahrung werden. Wo man das Gefühl hat, dass man das nicht mehr tut, sondern dass das in einem geschieht.
Am Ende der Fastenzeit feiern wir Ostern. Wir jubeln und lachen über das neue Leben, über die Auferstehung Jesu und unsere eigene Auferstehung. Und das ist doch eine sehr schöne Art, den Atem fließen zu lassen.

Ich wünsche Ihnen Frohe Ostern!

Pastorin Sabine Behrens

Das Gute behalten (Gemeindebrief 2025/1)

Prüfe alles und behalte das Gute
Quelle: gemeindebrief.evangelisch.de

Liebe Gemeinde,

„Prüft das Gute, meidet das Böse!“, diesen einfachen Rat gibt uns der Apostel Paulus für das begonnene Jahr 2025 mit. Eigentliche lautet die Jahreslosung: „Prüft alles und behaltet das Gute!“ (1. Thessalonicher 5, 21). Was der Apostel Paulus hier am Ende seines Briefes an die christliche Gemeinde im damaligen Thessaloniki schreibt, mag auf den ersten Blick wie ein Slogan aus dem Versandhandel klingen. „Alles“ prüfen, wie soll das gehen? Tut sich nicht schon bei den einfachsten Entscheidungen eine Fülle von Möglichkeiten auf: welche Lebensmittel esse ich, welche Kleidung kaufe ich, wie kann ich mit meiner kleinen Kraft beitragen, dass sich die Erde nicht weiter erhitzt, welcher Partei gebe ich meine Stimme? Auf den zweiten Blick klingt der Rat nach Durchsicht, Aufräumen, und Aussortieren. Wie gern würde man so die bekannten Probleme lokal oder weltweit loswerden!
Der Apostel schreibt in seinem Brief an die von ihm selbst gegründete Gemeinde aber keinen Allerweltsatz. Wenn er die Christen seiner Zeit auffordert, alles zu prüfen, dann lädt er zu einem kritischen Gespräch ein. Er fordert auf zu einem kritischen Blick auf die Welt und auf sich selbst. Er erinnert an die Freiheit des Glaubens: Prüft alles in Freiheit und das Gute nehmt in euer Leben! Gott traut euch zu, neu zu schauen und neu zu werden. Außerdem bittet er die Gemeinde ein paar Sätze zuvor: „Seid fröhlich, betet beständig, seid dankbar in allen Dingen.“ Darüber lohnt es sich nachzudenken. Wofür kann ich eigentlich dankbar sein, welchen Grund gibt es für mich, fröhlich zu werden, und welchen, dieses etwa im Gebet vor Gott zu bringen? Findet sich darunter etwas Gutes, das es wert ist, behalten zu werden?
„Prüft alles“ – die Herausforderung bleibt. Am Ende geht es darum, das Gute zu behalten und das Gegenteil zu meiden. Daher schreibt Paulus auch: „Meidet das Böse in jeder Gestalt.“ Das Gute soll wirksam werden für mich und die Gemeinschaft, für meinen Nächsten und für meine kleine und große Welt. Jeden Tag kann ich etwas finden, das es wert ist, behalten zu werden. Etwas, für das ich dankbar sein kann. Ein liebes Wort, ein schöner Moment, eine gute Tat. Es tut gut, sich dieses immer wieder einmal bewusst zu machen. Möge viel Gutes daraus erwachsen!

Pastor Dr. Frank Foerster

+++ Quer gedacht +++ Das Gute behalten

Jahreslosung 2025
Quelle: gemeindebrief.de

Das neue Jahr beginnt. Was es bringen wird, vermag im Voraus niemand zu sagen. Ich wünsche uns, dass es uns viel Gutes bringen möge! Davon spricht auch die Jahreslosung aus der Bibel für das neue Jahr 2025: „Prüft alles und behaltet das Gute!“ (1. Thessalonicher 5, 21). Was der Apostel Paulus hier am Ende seines Briefes an die christliche Gemeinde im damaligen Thessaloniki schreibt, mag auf den ersten Blick wie ein Slogan aus dem Versandhandel klingen. „Alles“ prüfen, wie soll das gehen? Tut sich nicht schon bei den einfachsten Entscheidungen eine Fülle von Möglichkeiten auf: welche Lebensmittel esse ich, welche Kleidung kaufe ich, wie kann ich mit meiner kleinen Kraft beitragen, dass sich die Erde nicht weiter erhitzt, welcher Partei gebe ich meine Stimme? Auf den zweiten Blick klingt der Rat nach Durchsicht, Aufräumen, und Aussortieren. Wie gern würde man so die bekannten Probleme lokal oder weltweit loswerden!
Wenn der Apostel die Christen seiner Zeit auffordert, alles zu prüfen, dann lädt er zu einem kritischen Gespräch ein. Er fordert auf zu einem kritischen Blick auf die Welt und auf sich selbst. Außerdem bittet er die Gemeinde ein paar Sätze zuvor: „Seid fröhlich, betet beständig, seid dankbar in allen Dingen.“ Darüber lohnt es sich nachzudenken. Wofür kann ich eigentlich dankbar sein, welchen Grund gibt es für mich, fröhlich zu werden, und welchen, dieses etwa im Gebet vor Gott zu bringen? Findet sich darunter Gutes, das es wert ist, behalten zu werden? „Prüft alles“ – die Herausforderung bleibt. Am Ende geht es darum, das Gute zu behalten und das Gegenteil zu meiden. Daher schreibt Paulus auch: „Meidet das Böse in jeder Gestalt.“ Das Gute soll wirksam werden für mich und die Gemeinschaft, für meinen Nächsten und für meine kleine und große Welt. Jeden Tag kann ich etwas finden, das es wert ist, behalten zu werden. Etwas, für das ich dankbar sein kann. Ein liebes Wort, ein schöner Moment, eine gute Tat. Es tut gut, sich dieses immer wieder einmal bewusst zu machen. Möge viel Gutes daraus erwachsen!

Pastor Frank Foerster, ev.-luth. Pfarramt Langenhagen-Süd

Besinnung aus dem letzten Jahr

Die Besinnungen, die in unseren Gemeindebriefen (Kontakte) veröffentlicht wurden, sind auf den folgenden Seiten archiviert.

  • Alles geschehe in Liebe - Gedanken zur Jahreslosung (Gemeindebrief 2024/1)
  • Verdammt – Erlöst!  (Gemeindebrief 2024/2)
  • Evermore – Impulse von der Landeskirche  (Gemeindebrief 2024/3)
  • Vertraut den neuen Wegen (Gemeindebrief 2024/4)
  • Pastor Christoph Klöcker (Gemeindebrief 2024/5)
  • … und Frieden auf Erden  (Gemeindebrief 2024/6)
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