Liebe Gemeinde, die Erntezeit ist da.
An unserem Apfelbaum im Pfarrgarten sind die ersten Äpfel reif. Auch Martin Luther hatte wahrscheinlich Obstbäume in seinem Garten in Wittenberg. Jedenfalls war er Selbstversorger oder richtiger: seine Frau Katharina versorgte die Hausgemeinschaft mit frischen Äpfeln und Birnen. Obstbäume nahm Luther gern als ein Beispiel für seine Predigten, die Kirschbaumblüte als Sinnbild für die Auferstehung oder die Apfelernte als Beispiel für die „Bibellese“.
Er sagte: „Ich lese die Bibel, wie ich meinen Apfelbaum ernte: ich schüttle ihn, und was runterkommt und reif ist, das nehme ich. Das andere lass ich noch hängen. Wenn ich eine andere Stelle der Bibel nicht verstehe, ziehe ich den Hut und geh vorüber.“ Er meint damit, dass die Bibel oft und immer wieder gelesen werden sollte. Nicht immer verstehe ich gleich, was der Text meint. Manches erschließt sich mir erst später.