Foto: Jens Schulze / Landeskirche Hannovers

Vertraut neuen Wegen

Vertraut den neuen Wegen

Liebe Gemeinde,

im Juni haben die neugewählten Kirchenvorstände in den vier Gemeinden unseres verbundenen Pfarramtes ihre Arbeit aufgenommen. Unter Handauflegung und Gebet sind sie im Gottesdienst beauftragt worden, die Gemeinde Jesu Christi in den nächsten sechs Jahren zu leiten. Dies ist durchaus ein Aufbruch ins Unbekannte. Wohin wird Gottes Geist die Gemeinde der Christen in St. Paulus, Emmaus, Godshorn oder Engelbostel-Schulenburg führen? Werden die neuen Kirchenvorstände zurechtkommen mit den Erwartungen an ihr Amt? Wie werden sie den Herausforderungen einer sich wandelnden Kirche begegnen? Werden sie Mut finden für zukunftweisende Entscheidungen und Kraft, gemeinsam nach neuen Wegen zu suchen und wohin werden diese führen? Ich denke, es steht uns gut an, bei solchen Fragen auf Gottes Begleitung zu vertrauen.
Im Sommer 1989, noch vor dem Ende der DDR, hat der Jenaer Theologe Klaus-Peter Hertzsch ein Lied gedichtet: „Vertraut den neuen Wegen, auf die der Herr uns weist“ (EG 395). Es war eigentlich ein Hochzeitslied für seine Patentochter, wurde aber zu einem Lied der Ermutigung für die Menschen in den Gemeinden. Der „Wind der Veränderung“ war schon zu spüren. Als im Herbst die Mauer fiel, wurde die Weitsicht seiner Worte offenbar.
Das Lied erinnert an den Segen, den Gott Abraham und Sara verhieß und nachher Mose und dem Volk Israel für seine Wanderung erwies. Sie alle brachen ins Unbekannte auf, nahmen nichts mit als das Vertrauen, dass Gott sie führen werde. Das war wenig, aber genug, um aufzubrechen, sie vertrauten darauf, dass Gott, der sie zum Aufbruch gerufen hatte, auch mit ihnen sein werde. Schließlich gelangten sie ins Gelobte Land. Auch Jesus sandte seine Jünger aus mit nichts als Vertrauen in ihn. Nicht einmal Sandalen und eine Tasche durften sie mitnehmen (Lukas 10, 1-9). Und Jesus selbst gab ein Beispiel unbedingten Vertrauens in Gott, seinem himmlischen Vater, als er sagte, er selbst habe nicht einmal einen Ort, wo er sein Haupt hinlege (Lukas 9, 58).
Da geht es uns heute anders. Die Geschichte Jesu ist weitergegangen. Wir haben Kirchen und Gemeindehäuser. Aber auch Sorgen damit. Doch auch uns gilt die Hoffnung: Gott kommt uns in Jesus entgegen, er wird uns dahin leiten, wo er uns will und braucht. Ich wünsche unseren neuen Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorstehern und uns allen Gottes Segen und allezeit Zuversicht in die neuen Wege Gottes mit uns.

Herzliche Grüße und bleiben Sie behütet,

Ihr Pastor Dr. Frank Foerster

Irischer Reisesegen