Foto: Jens Schulze / Landeskirche Hannovers

Botschaft Johanni

Die Botschaft Johanni

Dieser Tage haben wir „Sommerweihnachten“. Hätten sie es gewusst? Wir stehen genau auf der Mitte zwischen Weihnachten im letzten Jahr und jenem in diesem Jahr. Der Kirchenjahreskalender hält sogar einen Feiertag dafür bereit: den Johannestag am 24. Juni. Mancherorts werden an „Johanni“ Johannesfeuer abgebrannt. Hier bei uns kennt man ihn noch als Schlusstag für die Spargelernte. 
Johannes der Täufer hat in der Bibel eine wichtige Funktion. Er gilt als der größte der Pro-pheten und war der Verkünder des Christus. Johannes hat Jesus im Fluss Jordan getauft. Er hat ihn als den Retter, der von Gott kommt, erkannt. Und er hat die Stimme aus dem Him-mel gehört: „Dies ist mein lieber Sohn.“ (Matthäus 3, 17). 
Jetzt, nach der Sommersonnenwende steht sein Ausspruch: „Er muss wachsen, ich muss ab-nehmen!“ (Johannes 3, 30) in genauer Beziehung zum Jahreskreis. So wie die Tage kürzer werden, der Gesang der Vögel in den Morgen- und Abendstunden allmählich abnimmt, nimmt die Bedeutung Johannes des Täufers als „Vorläufer Jesu“ ab. Die Bedeutung Jesu als den erwarteten Christus aber wächst. Bis wir, in sechs Monaten, am Christfest seine Geburt feiern.
Was Johannes zu sagen hatte, bleibt hörenswert. Er wies nicht nur auf Jesus hin, er sagte seinen Zuhörern auch, was sie tun sollen: „Wer zwei Hemden hat, der gebe dem, der keines hat. Und wer zu essen hat, tue ebenso. Fordert von anderen nicht mehr, als angemessen ist. Tut niemandem Gewalt oder Unrecht an.“ (Lukas 3, 11-14). Damit forderte er sie auf, sich zu prüfen, das Leben zu ändern, falsche Wege zu verlassen, umzukehren. Als „Bußprediger“ blieb er in Erinnerung. Doch seine Worte sind nicht überholt. Den eigenen Lebenszusam-menhang überprüfen, überlegen, ob es richtig ist, was man tut, womöglich eine Sinnesände-rung im Leben vornehmen, dazu regen die Worte Johannes des Täufers an. Wie gehe ich um mit dem, was ich habe, wie fair bin ich in meinem Handeln, wie kann ich dem Frieden die-nen? Johanni Botschaft bleibt aktuell.

Pastor Frank Foerster, ev.-luth. Pfarramt Langenhagen-Süd

Johannistag
Grafik: Layer -Stahl

Feiertag im Kirchenjahreskalender: Der Johannestag am 24. Juni