Foto: Jens Schulze / Landeskirche Hannovers

Neue Blicke wagen

Liebe Gemeinde,

für das Jahr 2019 hat unsere Landeskirche ein „Jahr der Freiräume“ ausgerufen. Unser Landesbischof Ralf Meister schreibt dazu:
„Ich glaube, dass mehr Zeit und Raum uns, unseren Gemeinden und unserer Kirche gut tun werden. Lassen Sie uns das Jahr 2019 nutzen, um uns auf Wesentliches zu besinnen.“

Ich halte das für eine gute Idee. In einer vielbeschäftigten, schnelllebigen Zeit dürfte das heißen, ich darf mir einmal bewusst einen Raum für Atemholen, Innehalten und Besinnung schaffen. Wo ansonsten Terminfülle und Entscheidungsdruck vorherrschen und mir vermeintlich keine Ruhe lassen, gönne ich mir eine Auszeit. Kurzes Innehalten beim Glockenläuten um zwölf oder um sechs. Beten, nachdenken oder aus dem Fenster schauen. Momente für Dankbarkeit oder Beruhigung. Eine Teepause am Nachmittag oder ein Spaziergang am Abend. Zeiten, um zu sich zu kommen, auch um einmal zu fragen: warum tue ich, was ich tue? Geht es auch anders? Kann ich auch etwas loslassen oder sein lassen? Solche Zeitinseln sind kostbar. Manche fahren in den Urlaub, um sich eine vom Arbeitsalltag freie Zeit zu schaffen. Oder sie bleiben daheim und nutzen einmal die ruhige Zeit für sich.

„Freiräume, das sind Ritzen des Heiligen Geistes“, schreibt dazu Landessuperintendentin Petra Bahr. Im Kirchenvorstand haben wir uns entschlossen, an einem Klausurwochenende uns einen solchen Freiraum zu schaffen. Viel Platz braucht er oft gar nicht. Sein Wehen aber kann neue Ideen, neue Zuversicht und Phantasie bringen. Vielleicht gelingt es uns, neue Blicke zu wagen.

Ich wünsche uns allen, dass wir Ritzen finden in unserem Alltag, um Gottes Geist Raum zu geben.

Erholsame Sommertage!

Ihr Pastor Dr. Frank Foerster

Endlich Sommer

Gott möchte, dass wir neue Blicke wagen