Ein Wort, das Mut macht
Das neue Jahr ist wie ein Weg, den wir noch nie gegangen sind. Kaum hat es begonnen, wird klar, dass es wohl noch für lange Zeit unter dem Schatten von Covid-19 stehen wird. Das Virus verlangt uns allen Einschränkungen ab, um seine Ausbreitung zu verhindern. Politik, Wissenschaft und die ganze Gesellschaft sehen sich zu großen Anstrengungen herausgefordert, um die Pandemie zu überwinden. Wie können wir dabei gut miteinander umgehen? Ein Wort für den Weg durch das Jahr ist die Jahreslosung aus dem Lukasevangelium. „Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“ (Lukas 6, 36). Es ist ein Wort, das Mut macht, und ich höre dahinter eine unvermutet frohe Melodie, die Schatten vertreiben kann.
Gott schaut liebevoll auf mich
Anderen Gutes tun, eine Freude machen, ihnen Hilfe bringen, sie mit liebvollen Augen anschauen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten, das gibt auch in schwierigen Zeiten dem Leben eine bunte Farbe. So wie Gott uns jeden Tag neu aus seiner Hand nehmen lässt und uns in unserem Leben begleitet, ohne dafür eine Bedingung zu stellen. Gott schaut liebevoll auf mich. Er ist barmherzig - mitfühlend, großherzig und tätig im Erbarmen oder „Mitseufzen“, wie man auch übersetzen könnte. Er ist es ohne Einschränkungen und nicht nur ab und zu oder wenn ich ihn darum bitte. Er ist es immer. Diese Barmherzigkeit dürfen wir voller Vertrauen in Anspruch nehmen. Jesus fordert uns auf, es ihm gleich zu tun. Weil Gott die Liebe ist, kann ich mich von seiner Liebe füllen lassen wie ein Gefäß. Und ich darf die Barmherzigkeit Gottes über mich selbst hinausströmen lassen. So fällt der Weg, den wir noch nie gegangen sind, leichter.
Möge Gott mit uns unterwegs sein mit seinem Segen und seiner Barmherzigkeit.
Ich wünsche uns allen ein gesegnetes neues Jahr.
Pastor Dr. Frank Foerster