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Foto: GunterM

Besuch beim ehemaligen Pastor Schmidt in Herrenhausen

Superintendent Karl-Ludwig Schmidt

Im Sommer 2013 wurde unser sehr geschätzter Pastor Karl-Ludwig Schmidt in das Amt des Superintendenten berufen und verließ deshalb die St.-Paulusgemeinde Langenhagen. Wir bedauerten seinen Weggang sehr und beschlossen, ihn einmal in Herrenhausen zu besuchen, um uns sowohl nach seinem Wohlergehen als auch seinem neuen Arbeitsfeld zu erkundigen. Nach vorheriger Absprache, vereinbarten wir ein Treffen um 15 Uhr in der Herrenhäuser Kirche.

Nach herzlicher Begrüßung wurden wir hereingebeten uns die Kirche anzuschauen. Nachdem wir Platz genommen hatten, stellte uns Herr Schmidt zunächst „seine“ neue Kirche vor:

Herrenhausen, war früher ein selbständiges Dorf ohne Kirche

Herrenhausen war früher ein selbständiges Dorf ohne Kirche. Zum Gottesdienst gingen die Leute über den Herrenhäuser Kirchweg in den Nachbarort. Erst nach der Eingemeindung veranlasste der Bankdirektor Simon den Bau einer eigenen Kirche für Herrenhausen. Den Auftrag dazu erhielt 1904 der Bauinspektor Hillebrand, Schüler von Konrad Wilhelm Hase. Zwei Jahre später konnte das Gotteshaus geweiht werden. Was man von außen gar nicht sieht: Das Kirchenschiff ist ebenso lang wie breit. Es ist mit Naturmotiven im Jugendstil ausgemalt.

Im zweiten Weltkrieg zerstörte eine Luftmine fast die ganze Kirche

Im zweiten Weltkrieg zerstörte eine Luftmine zwar nicht die ganze Kirche, aber doch das schöne Buntfenster. Es wurde 1949 ersetzt. In den sechziger Jahren meinte man, die Innenansicht der Kirche nüchterner gestalten zu müssen und übermalte alles in „pädagogischem Grau/Weiß“. Auch wurde der schöne Radleuchter abgenommen. Eine Generation später hatte sich der Geschmack wieder gewandelt und der Kirchenvorstand beschloss zusammen mit der Landeskirche, die ursprüngliche Gestaltung der Kirche wieder herzustellen. Außerdem wurde eine Glaswand unter der Orgel eingezogen, wodurch ein separater Raum für unterschiedliche Zwecke entstand.

Superintendent Schmidt hielt eine kleine Andacht

Nach diesem geschichtlichen Überblick hielt Herr Schmidt eine kleine Andacht. Ihr Inhalt drehte sich darum, dass wir alles, was wir sehen, nach unseren persönlichen Erfahrungen beurteilen und damit durchaus falsch liegen können, wenn wir die Hintergründe des Gesehenen nicht kennen. Anschließend gingen wir in die zur Kirche gehörende Cafeteria. Schnell deckten wir die Tische. Ingrid hatte für Kuchen gesorgt und auch den Kaffee mitgebracht. So schloss sich eine gemütliche Stunde zum regen Gedankenaustausch an, zu deren Beginn Herr Schmidt uns einen Einblick in sein großes Betätigungsfeld als Superintendent gab.

Wir bedankten und verabschiedeten uns, nicht ohne ihm und seiner Familie alles erdenklich Gute für die Zukunft zu wünschen.