Weberei Seegers & Sohn in Steinhude
Nicht zu fassen! Da waren wir wirklich schon oftmals in Steinhude und haben nicht gewusst, dass es dort eine der letzten Webereien in Deutschland gibt! Und das schon seit 1765, jetzt in 9. Generation immer noch in Familienbesitz! – Aber heute wollen wir diese Wissenslücke schließen und die Firma Seegers & Sohn besichtigen.
Eine ganz besondere Atmosphäre umfing uns, als wir durch die Räume geführt wurden. Erst vor einem Jahr wurde nach aufwendigem Umbau wiedereröffnet und dabei ein Museum eingerichtet, weil Besucher zwischen laufenden Maschinen Schaden nehmen könnten und auch, um den Produktionsablauf nicht zu stören.
Frau Luczeck erklärte uns gut verständlich die etwa 20 Maschinen und alles, was es spanendes zu sehen gab. Unglaublich, welches Getöse die Maschinen verursachen, wenn sie eingeschaltet werden! In all den Jahren hat es natürlich so manche Veränderung in der Fabrik gegeben. Aber nur zwischen 1944 und 1945 musste die Weberei wegen Garnmangels die Produktion einstellen.
Wo ganz früher Kinder bei Webstühlen mit Jacquardeinrichtung die Fäden halten mussten, (mag man sich gar nicht vorstellen!) übernimmt heute ein „Harnisch“ diese Aufgabe. Er stellt mittels Kordeln die Verbindung zwischen Jacquard- und Webmaschine her, jede Kordel steuert einen der unzähligen Kettfäden. Einfach faszinierend! Auch die vielen Lochkarten, auf denen die Muster gespeichert sind, bestaunten wir.