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Klosterkammer Hannover

„Schatzhüterin. 200 Jahre Klosterkammer" im Landesmuseum Hannover

Bei Wikipedia ist zu lesen:

„Die Klosterkammer Hannover mit Sitz in Hannover ist eine Sonderbehörde im Geschäftsbereich des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur. Sie verwaltet ehemals kirchlichen Besitz und unterhält Kirchen und Klöster. Außerdem verwaltet sie als Stiftungsorgan vier selbstständige öffentlich-rechtliche Stiftungen. Die Klosterkammer unterhält und fördert kirchliche, soziale und schulische Projekte. Sie ist eine der ältesten und traditionsreichsten Landesbehörden in Niedersachsen, deren Vorläuferorga­nisation im 16. Jahrhundert entstand.“

Kürzer und treffender könnte man das nicht formulieren! – Die Klosterkammer Hannover ist einzigartig und unabhängig von politischem Einfluss. Sie verwaltet 800 Gebäude und 26.000 Hektar Wald und hilft den Klöstern, ihr wertvolles Erbe zu pflegen und zu erhalten. Die Jubiläumsschau im Landes­museum erzählt ihre Geschichte und zeigt eine sehr interessante Auswahl kostbarer Kunstwerke aus verschiedenen Klöstern, u. a. die Ebstorfer Weltkarte aus dem 13. Jahrhundert! Das Originalgemälde, das Georg I. zeigt, wurde gar aus Rom ausgeliehen!

Die Gründung im Jahr 1542

Die Gründung der späteren Klosterkammer Hannover geht zurück auf die Herzogin Elisabeth von Calen­berg-Göttingen im Jahr 1542. Sie setzte die Einführung der Reformation durch und erließ eine erste evan­gelische Kirchen- und Klosterordnung, löste die Klöster nicht auf, sondern ließ ihre Güter zentral erfassen. Die sollten gemäß Luther für Bildung und Armenpflege verwendet werden. Als Kurfürst Georg Ludwig von Hannover als Georg IV. den englischen Thron bestieg, entwickelte sich eine zentrale Einrichtung für Kloster­angelegenheiten. Kurz danach tauchte erstmals die Bezeichnung Klosterkammer auf.

Die Klosterkammer finanziert sich vollständig selbst. Ihr Stiftungsvermögen besteht zu 95 % aus Immobi­lien. Sie ist mit einem Grundbesitz von 40.000 Hektar nach dem Land die größte Flächeneigentümerin und Waldbesitzerin in Niedersachsen. Mit mehr als drei Millionen Euro fördert sie pro Jahr 200 kirchliche, soziale und bildungsbezogene Projekte. Zum Beispiel wurde die „Tintenfass­madonna“ aus dem Hildeshei­mer Dom in der Restaurierungswerkstatt der Klosterkammer wieder zum Glänzen gebracht. Auch die Sanierung der Kloste­rkirche Ebstorf ist der Klosterkammer Hannover zu verdanken. – Man muss die Ausstellung selbst gesehen haben, um zu verstehen, welch segensreiche Einrichtung wir in Niedersachsen mit der Klosterkammer Hannover haben!