Ikonenausstellung im Glockenpalast

Ikonenmalerin Barbara Teubner und Designer Horst Wrobel

Die Ikonenmalerin Barbara Teubner empfing uns und führte uns in einen der Säle, wo Horst Wrobel (Jg. 1935) einen kurzen Abriss über sein Wirken gab. Der aus Oberschlesien stammende Designer hatte zunächst in Suhlendorf ein Mühlenmuseum aufgebaut. Als das zu klein wurde, eröffnete er mit seiner Familie das Wind- und Wassermühlen-Museum in Gifhorn. Unglaublich, wie viel Kraft es gekostet haben muss, gegen viele Widerstände seinen Lebenstraum zu erfüllen. Immerhin wurde ihm 2007 das Verdienstkreuz am Bande vom Land Niedersachsen verliehen.

Glockenpalast neben dem Mühlenmuseum in Gifhorn

Der Glockenpalast entstand neben dem Mühlenmuseum und ebenso wie dieses aufgrund der grandiosen Initiative von Horst Wrobel. Seine Idee war, damit eine Begegnungs- und Ausbildung­sstätte für russische und europäische Kunstschaffende ins Leben zu rufen. Inzwischen hat ein gemeinnütziger Verein die Trägerschaft über­nommen. Staatliche Hilfe gibt es nach wie vor nicht. Aber Horst Wrobel erreichte, dass 1996 kein Geringerer als Michail Gorbatschow den Grundstein für den Gebäudekomplex legte und auch die Schirmherrschaft übernahm. Bebilderte Infotafeln dokumentieren die lange Entstehungsgeschichte des Glockenpalastes im Seminarraum. Und natürlich gibt das Internet umfassende Auskunft.

Ikonen sind Kult- und Heiligenbilder

Nach einer Pause bei Kaffee und Kuchen im hauseigenen Café wendeten wir uns dann dem eigent­lichen Grund unseres Besuches, den Ikonen, zu. Ikonen sind Kult- und Heiligenbilder. Russische und griechische Arbeiten konnten wir sehen, darunter auch „Monats-Ikonen“, auf denen alle je­weils Heiligen der einzelnen Tage abgebildet sind. Ehe Barbara Teubner uns zu ihrer Ausstellung führte, zeigte sie ihren 20-minütigen Film, der über die Bedeutung der Ikonen und die hoch­kompli­zierte Technik ihrer Herstellung – inklusive der Vergoldung mit Blattgold - informiert. Erst  die Weihe durch einen orthodoxen Priester macht die vielschichtige Bildtafel zur Ikone.

Ikonen-Museum in Neustadt am Rüben­berge

Barbara Teubner studierte Ikonenmaltechnik bei einem russischen und auch bei einem griechi­schen Ikonenmeister. Über viele Jahre unterhält sie ein Ikonen-Museum in Neustadt am Rüben­berge, in dem viele ihrer etwa 200 Arbeiten zu sehen sind, hat eine Malschule, lehrt die Ikonenmalerei, damit die Technik auch hier in Deutschland nicht verlorengeht und führt Restau­rierungen durch. Für  verschiedene Kirchen in Deutsch­land übernahm sie Auftrags­arbeiten, unter anderem in Schwarzembek, Hamburg, Bingen, Aachen und schuf auch ein Altar-Tryptychon für die EXPO in Hannover.

Übersichtskarte

Der Glockenpalast befindet sich neben dem Mühlenmuseum (Pfeil oben)