Ausschnitt

Conrad Wilhelm Hase

Architekt für mehr als 260 Bau­werke

Bei den vielen geführten Ortsbesich­tigungen, die wir bereits erlebten, fiel immer wieder der Name HASE. Zwar wussten wir wohl, dass das der Name eines Architekten ist, aber das war’s dann auch. Als ihm jetzt das Stadtarchiv Hannover anlässlich seines 200. Geburt­stags eine Ausstellung widmete, nutzten wir die Möglichkeit, uns ein genaueres Bild von diesem berühmten Mann zu machen.

Conrad Wilhelm Hase, 1818 – 1902, entwickelte sich nach Architekturstudium, Maurer­lehre und einer Zeit als Wander­geselle zu einem Hochschullehrer und Welt-Star in der Kirchenarchitektur. Seine Leidenschaft galt der Neugotik. Im Inter­net fand ich den Satz, der kurz das Wesentliche zusammenfasst: „Sein Mar­ken­zeichen sind das Rippengewölbe, der rohe, unverputzte Backstein und die himmelhohen Fenster mit Spitzbogen“. C. W. Hase selbst war der Meinung „Putz ist Lüge. Wir wollen echt und schön schaffen.“

Er rettete das alte Rathaus Hannover vor dem Abriss und schuf dessen Südflügel. Künstlerhaus, sowie Christuskirche und Schloss Marienburg sind von ihm, ebenso wie die Elisabeth­kirche in Langenhagen, die Kreuzkirche in Eicke­loh wie auch weitere mehr als 260 Bau­werke. Sein eigenes Haus, die soge­nannte „Hasenburg“ in der Otto-Brenner-Straße wurde leider im Krieg zerstört. Nahe der Christuskirche würdigt Hanno­ver mit dem  „Wilhelm-Hase-Platz“ das Engagement dieses Professors der Baukunst und Vorreiters der Denkmals­pflege, der dem Backsteinbau zu einem Triumphzug von Hannover aus durch die Welt verhalf. Auf dem Engesohder Friedhof in Hannover fand Conrad Wilhelm Hase seine letzte Ruhestätte.